Wir haben in einem unserer letzten Blogposts bereits angesprochen, dass Frauen die Szene augenscheinlich dominieren – sowohl als Influencer als auch als Social Media Nutzer. Influencer Marketing ist also keine Option für eine männliche Zielgruppe, oder? Der erste Eindruck trügt, denn die Herren der Schöpfung lassen sich ebenfalls effektiv über Influencer Marketing ansprechen. Wie, wo, wann? In diesem Blogpost erklären wir’s.

Welche Kanäle nutzen Männer und wie?

Die Favoriten bei den Männern sind YouTube, Facebook und Instagram – YouTube liegt dabei mit 78% deutlich an der Spitze.
Dass Social Media als Frauendomäne gilt, kann unter anderem durch das unterschiedliche Nutzungsverhalten der Geschlechter erklärt werden. Frauen sind statistisch gesehen sehr aktive Nutzer, während Männer die sozialen Plattformen eher passiv konsumieren. Wohl auch dadurch werden Männer als Zielgruppe bei Influencer Marketing Initiativen häufig übersehen. Das wiederum können Sie für Ihre Marke zum Vorteil nutzen. Männliche Social Media Nutzer sind genauso empfänglich für Influencer Werbung wie Frauen. Fun Fact: durchschnittlich geben Männer mit 131 Euro fast doppelt so viel für einen Kauf, der von einem Influencer inspiriert wurde, aus wie Frauen.

stat purchase amount

Wie können Sie eine männliche Zielgruppe erreichen?

Wie Sie gerade erfahren haben, zeigen Männer eine große Bereitschaft, Geld in Empfehlungen von Influencern zu investieren. Sie bis zu diesem Punkt zu kriegen, ist allerdings ein anderes Paar Schuhe. Wie bei allen Marketing Bemühungen kommt es auch hier auf den Mix aus passender Botschaft, gutem Timing und geeigneter Plattform an. Deswegen ist eine ausgeklügelte Strategie das A und O. Hier sind einige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie Ihre Influencer Aktivierung starten.

Wichtigste Tatsache allen voran: Menstagram ist sehr vielfältig. Das zeigt sich durch Influencer wie @graciagracioso, einer Drag Queen, die sich vor allem auf TikTok mit 324,6K eine große Fanbase aufgebaut hat, aber auch auf Instagram ihre, überwiegend männlichen, Follower unterhält, oder dem Beauty, Lifestyle und Fashion Influencer @lennartmarlon_, der täglich über 110K Menschen auf seinem Account begeistert (knapp 60% davon Männer) und bei dem GQ-Projekt #NewMasculinity mitgewirkt hat. Das macht es durchaus schwierig, die breite Masse an Männern anzusprechen.

Außerdem kann es durch ihre Passivität eine Herausforderung sein, Männer zu einer Aktion (wie einem Kommentar, einem Klick auf einen Link oder einem Kauf) zu motivieren. Um die Hürde erfolgreich zu meistern, ist ein kreativer Ansatz gefragt.

Mit unserem Kunden Philips haben wir ein Gewinnspiel über Influencer auf die Beine gestellt, mit dem Ziel Männer zwischen 18 und 35 Jahren zum Mitmachen anzuregen. Mit einer Reichweite von 672K und über 2000 Kommentaren konnte Philips nicht nur erfolgreich seinen neuen Rasierer OneBlade auf dem Markt positionieren, sondern ist zudem ein lebender Beweis dafür, dass man Männer effektiv mit Influencer Marketing erreichen kann.

Unser bester Tipp ist deswegen “think outside the box”. Beispielsweise sind nicht immer männliche Influencer die richtigen, um eine männliche Zielgruppe anzusprechen. Influencerinnen wie @sophia_bu, @laurawontorra und @annitheduck haben eine überwiegend männliche Followerschaft.

screenshot influencer

Von den genannten Influencerinnen können auch direkt ein paar allgemeine Lieblingsthemen der Männer abgeleitet werden: Fitness, Sport und Gaming. Andere Interessen auf Social Media sind Technik, Computer und Fotografie sowie Politik und Medien und Comedy. Mit zunehmendem Alter ist auch Reisen ein großes Thema.

Gerade wenn Sie mit Ihrer Marke eine Gruppe Männer erreichen wollen, die sich speziell für eines der aufgezählten Themen interessiert, ist Influencer Marketing der richtige Kanal. Damit Ihre Aktivierung erfolgreich wird, ist es besonders wichtig, Influencer zu wählen, die zu Ihrer Marke passen. Unser Tipp ist mit Nischen-Influencern zu arbeiten. Nischen-Influencern, auch Mikro-Influencer genannt, sind Menschen, die sich auf ihrem Profil auf ein bestimmtes Segment (wie Gaming) konzentrieren. Durch diese können Sie eine Nischen-Gruppe (z.B. Gamer) gezielt und relevant – und auf deren bevorzugten Plattformen (z.B. YouTube) erreichen.

Ein gelungenes Beispiel ist die DC Shoes Kampagne mit Ken Block. Zugegeben, der Rallyefahrer ist kein Mikro-Influencer, aber zum einen ist die Kampagne acht Jahre alt und die Vorzüge von kleinen Influencer noch nicht bekannt. Zum anderen spricht die Kampagne eine sehr spezielle Gruppe an: Auto-Liebhaber. Die Aktivierung bestand aus einem Video, in dem Block durch San Francisco rast und fast keinen Logos oder Werbemitteln. Der Content allein war so spannend, ergreifend und anregend, dass das Ziel – Aufmerksamkeit von dieser männlichen Zielgruppe zu generieren – ohne große Worte erreicht werden konnte. In den ersten 24 Stunden, nach dem das Video online ging, wurde es bereits 500.000 Mal geteilt. Die Tatsache, dass diese Influencer Marketing Kampagne im Jahr 2012 entwickelt wurde, zeigt, dass Männer nicht erst seit gestern Influencer für sich entdeckt haben.

Die Influencer Marketing Industrie ändert sich stetig und alle fünf Minuten tauchen neue Trends auf. Deswegen ist es nicht immer einfach, eine fundierte Strategie auszuarbeiten, wie Sie Ihre Zielgruppe erreichen können. Unser bester Rat, um erfolgreich eine männliche Zielgruppe anzusprechen ist, Nischen-Influencer zu nutzen, kreativ mit Ihrer Botschaft zu sein und innovative Ideen zu entwickeln. Das wird Ihre Chancen, die Männer aus ihrem passiven Nutzungsverhalten zu locken, um ein vielfaches erhöhen.

Wie oben mit unserem Beispiel mit den Influencerinnen, die vorwiegend männliche Follower haben, ist es obligatorisch, einen genauen Blick auf die Daten zu werfen, wenn Sie einen Influencer für eine Zusammenarbeit in Erwägung ziehen. Warum? Für eine erfolgreiche Influencer Aktivierung müssen Sie sicher sein, dass der ausgewählte Influencer tatsächlich Ihre Zielgruppe erreicht. Man macht gerne den Fehler, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen und ein Profil auszusuchen, das man persönlich gut findet oder über das man andere Leute reden hört.